Was ist ein Newsletter und eine „Liste“?

30. Januar 2024

Ein Newsletter ist ein digitales Informationsmedium, das Du regelmäßig per E-Mail erhältst oder verschickst.

Seit ich selbst Newsletter schreibe und meine „Liste“ aufbaue, ist es mir klar: Wie Newsletter funktionieren und gemacht werden. Warum Du sie bekommst und wie Du sie wieder los wirst. Ich kenne also das Backend (Entstehungsort/-prozess) und Frontend (Ergebnis für Leser:innen) dieser Mails, die Dich nerven oder erfreuen können 😊. Meine wichtigsten Learnings als Empfängerin und/oder Verfasserin von Newslettern teile ich hier mit Dir.

Mit Klick auf die Bilder im Beitrag kannst Du Dich für meinen Newsletter anmelden – und auf den Prozess achten.

Ergänze und teile Deine Fragen oder Erfahrungen zum Thema Newsletter gerne im Kommentarfeld unter dem Beitrag. Ich freu mich drauf! 🙂 🙏

Warum bekommst Du Newsletter und wie wirst Du sie los?

Dein Postfach ist voller Mails und Du bist genervt? Willkommen beim ersten Kennzeichen von Newslettern. Sind sie einmal da, kommen sie regelmäßig wieder. Vier klassische Gründe, warum sie in Deine Mailbox flattern:

  1. Du hast aktiv einen Newsletter von einer Person, Marke oder einem Unternehmen bestellt, bzw. Dich dafür eingetragen.
  2. Du hast gratis etwas gedownloaded, bestellt oder gelesen. Oder Du hast Dich bei einem kostenlosen Webinar, Workshop oder ähnlichem angemeldet.
  3. Du hast Dich auf eine Warteliste für ein Angebot eingetragen.
  4. Du hast im Internet bei Recherchen, Bestellungen etc. bewusst oder unbewusst zugestimmt, dass Du regelmäßig Informationen möchtest.

FYI: Ein Newsletter darf nur an Dich geschickt werden, wenn Du dem zugestimmt hast. Im besten Fall tust Du das ganz aktiv. Im worst case geschieht es unbewusst und unauffällig.

FYI: Jeder Newsletter MUSS die Option zur Abmeldung haben! Sprich: Wenn Du genau hinschaust, solltest Du in jedem Newsletter einen Link und eine Möglichkeit finden, wo Du Dich wieder abmelden kannst.

FYI: Sogenannte „Freebie-Hunter“ fallen unter den Punkt Nr.2 oben. Das sind Menschen, die sich häufig und regelmäßig Freebies (= Gratis-Angebote) verschaffen. Das sind meist PDF-Dokumente, die man sich im Netz gratis herunterladen kann. Beliebt sind z.B. Checklisten, Umfrage-Ergebnisse oder Anleitungen. Viele Freebies = viele Newsletter.

Warum schreibst Du Newsletter und was zählt für Deine Liste?

Newsletter kommen von Organisationen, Gruppen oder Personen, die ihre Interessent:innen, Kund:innen, Fans oder Mitglieder gezielt erreichen und ihnen etwas mitteilen wollen. Diese Mitteilung ist der sogenannte Content (=Inhalt) des Newsletters. Als Absender:in verfolgst Du in der Regel diese Ziele:

  • Du willst zu bestimmten Themen Informationen teilen.
  • Du möchtest Deine Angebote sichtbar machen und erklären.
  • Du möchtest die Beziehung aufbauen und stärken zwischen Dir und Deinen Leser:innen.

Egal, was Du davon tust, stilistisch kann das von sachlich und nüchtern bis emotional und unterhaltsam sein. Deine Schreibe sollte zum Anlass und zu Dir, Deiner Organisation oder Gruppe passen.

Als Absender:in solltest Du Dich so zeigen und sichtbar machen, wie Du gesehen werden willst.

Dein Inhalt und Stil sollte zu den Empfänger:innen und Kontakten passen, an die Du schreibst. In Gänze bilden diese Deine sogenannte „Liste“, bestehend aus allen Abonennt:innen Deines Newsletters.

Deine Liste musst Du am Start erstmal aufbauen. Und das funktioniert um so besser, je nützlicher und relevanter der Inhalt bzw. Content Deines Newsletters ist und je ansprechender er daher kommt. Deine Liste soll schließlich wachsen und die Leser:innen bleiben.

Tipp: Denke beim Kreieren Deines Newsletters an die Leser:innen, die Dir besonders wichtig sind. Was ist interessant für sie? Was könnte sie überraschen? Womit kannst Du ihnen helfen oder sie inspirieren? Was ist das EXTRA, das es nur in Deinem Newsletter gibt und nicht in Deinen Postings oder auf der Website?

Tipp: Sei authentisch, wenn Du schreibst. Floskeln, Blabla und Bullshit-Bingo gibt es genug in der Welt. Denke daran: Du bist einzigartig und unverwechselbar. Trau Dich ruhig, mal etwas mehr von Dir zu zeigen und schau, wie es ankommt.

Kostet ein Newsletter Geld?

Nein, nicht für Abonnent:innen. Deine E-Mail-Adresse und Deine Erlaubnis, Dir Newsletter schicken zu dürfen, sind den Absendern viel wert. Denn so können sie Dich direkt erreichen. Dafür musst Du nichts bezahlen.

Ja, für Newsletter-Verfasser:innen. Ein Newsletter-Tool kostet ab einer gewissen Größe der Liste immer Geld. Außerdem kann man investieren in guten Content, geschrieben von Expert:innen, oder in die Gewinnung von E-Mail-Adressen. Professionelles E-Mail-Marketing ist ein Business.

Was ist ein Double-Opt-In und warum ist es wichtig für Newsletter?

Bestimmt ist es Dir schon aufgefallen: Wenn Du einen Newsletter abonnierst, geht es nicht gleich mit dem Newsletter los.

Du bekommst erstmal eine „Bestätigungs-Mail“. Wegen des sogenannten „Double-Opt-In“ Verfahrens, was in Deutschland ein Muss ist. Diese vorgeschriebene zweite Bestätigung soll sicherstellen, dass Du diesen Newsletter auch wirklich bestellt hast. Ein rechtliches „Add on“, das für Absender:innen und Empfänger:innen oft eher lästig ist, aber Sinn macht.

Häufig bekommst Du zwischen Bestätigung und erstem Newsletter noch eine Willkommens-Mail❣️ (Ich persönlich habe die noch nicht „eingerichtet“ und empfinde sie oft als too much.)

Achtung: Die Bestätigungsmail landet häufig im Spam. Grund: Dein E-Mail-Tool kennt die technische Absenderadresse vom Newsletter-Tool des Absenders noch nicht.

Tipp für Newsletter-Abonnent:innen: Checke initial auch den Spam und bestätige nach Deiner Bestellung auch das Opt-In. Dann bekommst Du zukünftig den gewünschten Newsletter.

Tipp für Newsletter-Verfasser:innen: Stelle ein attraktives, klar und einfach verständliches Double-Opt-In bereit und weise auf den „Spam-Check“ hin.

Wie funktioniert ein Newsletter?

Rein: Stationen im Newsletter-Prozess als Abonnent:in

  • Du meldest Dich direkt für einen Newsletter an. Oder Du bestellst ein Freebie, registrierst Dich für ein kostenloses Webinar oder ähnliches mit Nennung Deiner E-Mail-Adresse.
  • Du bestätigst die folgende Double-Opt-In E-Mail (Erklärung oben) und erhältst dann regelmäßig Post.
  • Irgendwo siehst Du vermutlich den Hinweis: Dieser Newsletter kommt von einer Mailing-Liste.
  • Du öffnest den Newsletter und liest ihn, oder auch nicht. (Eine Handlung, die das Newsletter-Tool des Absenders erkennt).
  • Du kannst in der Regel direkt auf Newsletter antworten. Bei meinem ist das so.
  • Du erhältst den Newsletter so lange, bis Du Dich abmeldest (in jedem Newsletter möglich). Es kann auch sein, dass Dich der Absender von seiner „Liste“ löscht, wenn Du z.B. lange keine Mails öffnest.
  • Dir gefällt, was Du liest, wirst eine treue Leser:in und meldest Dich über den Newsletter für interessante Angebote an (z.B. für ein Freebie, Termine, Workshops, Fragebogen).

Tipp: Wenn Du viele Newsletter abonnierst, lohnt sich dafür eventuell eine extra E-Mail-Adresse. Weil dann alle Newsletter in dieses E-Mail-Postfach laufen.

Tipp: Checke in regelmäßigen größeren Abständen Deine Newsletter-Abos und melde Dich von allen ab, die Dich nicht mehr interessieren. In der Regel wirst Du dann nach dem Grund für Deine Abmeldung gefragt. Ich empfehle Dir, das zu beantworten. Es hilft den Absender:innen zu verstehen, warum Du den Newsletter nicht mehr brauchst oder möchtest.

Tipp: Sharing is caring. Wenn Dir ein Newsletter besonders gut gefällt, teile ihn doch einfach mal mit Menschen aus Deinem Netzwerk oder Freundeskreis. Mit Sicherheit sind dort Personen, die sich für ähnliche Themen interessieren wie Du 🤗. Gute Newsletter weisen darauf hin.

Raus: Stationen im Newsletter-Prozess als Verfasser:in

  • Entscheide, ob ein Newsletter für Dich / Dein Business nützlich ist. Hole Dir ggf. Unterstützung für die Technik (vgl. unten) oder den Inhalt.
  • Die Basics: Eine eigene E-Mail-Adresse, ein Newsletter-Tool, eine klare Zielgruppe, Lust zum regelmäßigen Schreiben und erste Themen. Sammle dafür an einem (1) Ort interessante Fragen und Themen für Deine Zielgruppe und zu Dir.
  • Gestalte mit Deinem Newsletter Tool das Design und das Double-Opt-In für den Anmeldeprozess. Am besten: Klar und einfach.
  • Entscheide wann (Tag / Zeit) und wie häufig (Regelmäßigkeit / Anlässe) Du Deinen Newsletter verschicken willst. Finde heraus, welche Zeit zu Deiner Zielgruppe passt. Wann checkt sie Mails und hat Zeit zum Lesen? Wann braucht sie bestimmte Infos?
  • Starte den Aufbau Deiner „Liste“ (= Deine Newsletter-Abonnent:innen) und führe diesen kontinuierlich fort. „Die Liste“ ist das ❤️ eines jeden Newsletters. Pflege und schätze sie. Zwei Angaben seitens Deiner Kontakte genügen: Name und E-Mail-Adresse.
  • Sende Deinen Newsletter an Deine Kontakte. Prüfe etwas später die Berichte im Newsletter-Tool: Wie ist die Öffnungsrate? Wie oft wurden Links geklickt? Wer hat sich abgemeldet?
  • Mach weiter und bleibe dran! Abonnent:innen kommen und gehen. Der Aufbau eines Newsletters und Deiner Liste braucht Zeit und Geduld. Frage Dich: Über welchen Kanal und mit welchen Inhalten erreichst Du Deine Zielgruppe? Wie gewinnen Menschen Vertrauen zu Dir?

FYI: „Meine Liste“ ist ein geflügeltes Wort bei Selbständigen und wird oft synonym für Newsletter benutzt. In Unternehmen sind Newsletter meist in der Marketing-Abteilung zuhause.

Tipp: Checke regelmäßig, wer im Double-Opt-In hängen bleibt und dies nicht bestätigt hat. Du kannst diese Menschen einfach freundlich daran erinnern.

Tipp: Schreibe immer für Deine Leser:innen! Klar und verständlich. Finde heraus, was relevant und interessant für sie ist. Sprich Deine Abonnent:innen persönlich an. Stelle Dir eine bestimmte Person vor. Was braucht oder interessiert sie? Wie fühlt sie sich beim Lesen? Unterhalte und zeige Dich! Ein Newsletter ist nicht nur Information. Mit Geschichten aus Deinem Leben und Authentizität baust Du Nähe auf! 😍

Welche Tools brauchst Du für einen Newsletter?

Neben einer Domain ( = Website-Adresse, meine ist beckandbold.com) und einer E-Mail-Adresse für diese, brauchst Du ein Newsletter- bzw. Mailing-Tool.

  • Über dieses Newsletter-Tool melden sich die Leute an,
  • dort sammelst und verwaltest Du die Kontaktdaten Deiner Abonnenti:innen (Deine Liste)
  • und damit schreibst und verschickst Du Deine Newsletter!

Die Auswahl ist groß und die Preise sehr unterschiedlich. Hier ein paar wichtige Kriterien:

  • Die Kosten dafür sind gestaffelt nach Anzahl der Abonnent:innen. Je mehr Menschen auf Deiner Liste sind, desto teurer wird es.
  • Du kannst ein Newsletter-Tool auch wechseln. Ich selbst habe das bislang nicht gemacht, kenne aber viele, die das tun.
  • Die Tools haben in der Regel weitere (kostenpflichtige) Ergänzungen. Zum Beispiel: Landingpages erstellen. Eine Landingpage ist quasi eine eigenständige Website zu Deiner Website für ein (1!) bestimmtes Angebot. Sobald Du auf einer Landingpage bist, kannst Du nicht mehr einfach „zurück-klicken“ zur ursprünglichen Website.
  • Verwendete Tools kannst Du oft ganz unten in Newslettern erkennen oder auch z.T. in der Anmeldebox. Außerdem musst Du Dein Newsletter-Tool in Deinen Angaben zum Datenschutz nennen.
  • Bekannte Tools sind z.B.: Mail Chimp, Brevo (ehemals Sendinblue), GetResponse, Active Campaign. Hier ist ein Link zu einer Tool-Übersicht bei OMR. Meist gibt es eine kostenlose Testphase.

Emotionen und Gelassenheit. Warum es wehtun kann und Du cool bleiben solltest.

Wenn Du mit Newslettern startest, dafür in einer Firma verantwortlich bist, als Soloselbständige oder kleines Unternehmen schreibst, kann es schnell emotional für Dich werden.

Reaktionen auf Deine E-Mail können Dich zum Strahlen bringen oder Dir einen Stich versetzen. Warum?

Weil im Inhalt von guten Newslettern meist viel Persönliches steckt. Du schreibst sehr bewusst und idealerweise authentisch, ehrlich und transparent.

Das Drücken auf „Senden“ kostet deswegen manchmal richtig Mut. Oder Du bist einfach stolz auf Deine Worte und fühlst Dich super.

Und dann das: Der Großteil liest das nicht, oder Menschen melden sich ab. Einfach so, kommentarlos. Sogar Bekannte oder Freund:innen. Aua! Idealerweise reagierst Du so und denkst:

  • Die Richtigen bleiben.
  • Das ist nicht persönlich gemeint.
  • Es kann 1000 Gründe haben und hat nichts mit Dir und der Qualität zu tun.

Das klingt logisch und einfach. So easy ist es aber nicht. Jedenfalls nicht immer. Ich habe erst kürzlich diesen emotionalen Stich gespürt und mich gefragt: Warum melden sich diese zwei Personen kommentarlos ab? Auf LinkedIn habe ich dazu gepostet und sehr verschiedene interessante Kommentare erhalten.

Mein wichtigstes Learning aus diesen „Überraschungen“:

Ich selbst möchte zukünftig achtsamer mit dem Abmelden von „persönlichen“ Newslettern umgehen. Wenn ich die Menschen kenne, möchte ich ein kurzes Feedback geben, warum ich mich abmelde. Häufig sind die Newsletter ja richtig gut – doch die Themen passen einfach nicht mehr, oder mein Postfach quillt über. So kann ich Wertschätzung zeigen, die mir wichtig ist.

SCHÖN, DASS DU BIS HIER GELESEN HAST!

Danke Dir 🙂 🙏

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Schreib es in die Kommentare!

3 Kommentare

  1. Claudia

    Liebe Sabine, super informativ, vielen Dank dafür. Gute Grundlage, da ich bald mit einem eigenen Newsletter starten möchte.

    Antworten
  2. Gabi Kremeskötter

    Hei Sabine,
    Daumen hoch für diesen sehr informativen Artikel! Vor allem, dass du beide Seiten damit informierst, die Ersteller und Leser der Newsletter (und natürlich auch die Erstellerinnen und Leserinnen, schmunzel) gefällt mir sehr!
    Wer jede Menge über Newsletter wissen möchte, wie sie funktionieren und das „Dahinter“ ist bei dir richtig aufgehoben!
    Super!
    Gruß Gabi

    Antworten
    • Sabine Beck

      Vielen Dank für Dein Lob, liebe Gabi 😍 🙏
      Dass Dir die beiden Perspektiven gefallen, freut mich sehr. Mir war das wichtig, da es doch einen großen Unterschied macht, durch welche Brille man blickt.
      Merci, Sabine

      Antworten

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